Süddeutsche Zeitung berichtet über die Chancen einer Reaktivierung und u. a. auch die Lumdatalbahn
„Die Proteste gegen den Rückzug der Bahn verhallten. Bringt die Klimadebatte die Wende?
Proteste gegen den Rückzug der Bahn aus der Fläche und die Konzentration auf die gewinnträchtigen Hauptstrecken gibt es schon lange. Doch erst der Klimawandel und das immer teurere Wohnen in den Städten forcieren nun ein Umdenken. Das Klimakonzept der Bundesregierung sieht eine massive Verlagerung des Verkehrs auf dievSchiene vor. Dafür sollen bis 2030 rund 86 Milliarden Euro in das Netz der Bahn fließen und Ende des nächsten Jahrzehnts doppelt so viele Menschen mit der Bahn fahren wie heute.Dafür aber braucht die Bahn bessere Verbindungen ins ganze Land, nicht nur in die Zentren.
Und so bekommen plötzlich Bürgerinitiativen eine Chance, die selbst schon kaum noch daran geglaubt hatten. Seit drei Jahrzehnten etwa kämpft ein Verein in Mittelhessen für die Wiedereröffnung einer 1991 stillgelegten, 13 Kilometer langen Strecke zwischen Lollar und Londorf. Lange hätten sie als Spinner gegolten, erinnert man sich im Förderverein der Lumdatalbahn. Jahr für Jahr befreiten sie die Trasse auf eigene Faust von Gestrüpp. Nun könnten von 2023 an wieder regelmäßig Züge fahren. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund hat erste Planungen für den Betrieb aufgenommen.
Dabei soll es nicht bleiben. Die Bahn jedenfalls legt gerade den Schalter um.“
(Auszug Süddeutsche Zeitung, Markus Balser)