Lumdatalbahn – die präzise Planung ermöglicht eine sachliche Diskussion

Die Diskussion um die Reaktivierung der Lumdatalbahn hat deutlich an Dynamik gewonnen. Die vorgesehene Kombination aus Bahn- und Busbedienung mit dem Verzicht auf einen Begegnungsbahnhof lässt die Kosten sinken. Damit steigt das absehbare Verhältnis von Nutzen und Kosten deutlich über eins und die Maßnahme wird prinzipiell förderfähig. „Nicht mehr und nicht weniger wurde bis jetzt von den Gutachtern festgestellt“ sagt Manfred Lotz, Vorsitzender des Vereins Lumdatalbahn e. V.. Und weiter: „Außerdem wurde ein Szenario mit einem Bahnfahrplan im Stundentakt und ergänzenden Buslinien erstellt, die auch künftig eine lokale Erschließung mit dem Bus erlauben.“ 

Als besonderen Nutzen haben die Gutachter eine Verlängerung der Reiseweiten bei den künftigen Bahnpendlern herausgestellt. Im Klartext heißt das, Menschen werden im Lumdatal wohnen, weil sie per Bahn in annehmbarer Zeit einen attraktiven Arbeitsplatz erreichen können – selbst wenn er weiter entfernt liegt. Gleiches gilt für Freizeitangebote, etwa im Rhein-Main-Gebiet.“   

Vielen Kommunalvertretern reichen diese Informationen wohl nicht aus, so dass anlässlich der Stadtverordnetenversammlung am 16.08.2018 in Lollar kein Beschluss über die Beteiligung an einer gemeinsamen Detailplanung gefasst wurde. Dabei muss nach Ansicht des LB e. V. die Detailplanung ausgeführt werden, damit die Zukunftssache Lumdatalbahn auf einer fundierten Grundlage sachlich diskutiert und entschieden werden kann. „Wer genau wissen möchte, welche Brücke welche Summe kostet, muss den Planungsprozess bis zum Ende durchführen und nicht in der Startphase blockieren“ wundert sich Lotz in Bezug auf das fehlende Engagement einiger Lollarer Parlamentarier. 

Erst die Detailplanung wird alle Kosten, aber auch alle positiven Effekte für die Region auflisten. Der LB e. V. erwartet eine Stabilisierung des Immobilienmarktes, weil der Bahnanschluss im Wohnungswesen eine zunehmende Rolle spielt. Bundesweit beobachtet der Verein Reaktivierungen still gelegter und Modernisierungen bestehender Bahnstrecken – und fast immer liegen die Nutzerzahlen über den Prognosen. 

„Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass die Menschen im Lumdatal weniger aufgeschlossen gegenüber neuen Angeboten sind als beispielsweise im Regionalbahn-Musterländle Baden-Württemberg“ zeigt sich Lotz vom Erfolg der Lumdatalbahn überzeugt. „Keine Stadt und keine Gemeinde wird finanziell überfordert werden. Sonst wären Lich, Reiskirchen oder Grünberg, wo der Stundentakt der Bahn mit ergänzendem Busverkehr längst Realität ist, pleite. Das Gegenteil ist der Fall.“

Der LB e. V. möchte das Wissen über zeitgemäßen Bahnverkehr im Allgemeinen und über die komplizierten Finanzierungsregeln des ÖPNV im Besonderen mehren und freut sich über jede Diskussion mit engagierten Parlamentariern und sonstigen Interessierten. Auch deshalb hat der Verein bereits am 28.09. unter dem Motto „Kleines Tal – Großes Kino. Das Lumdatal mit Bahn und Bus erlebbar machen“ die nächste Informationsveranstaltung in Rabenau-Londorf geplant. „Wir werden auch dazu wieder alle ehrenamtlichen Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus dem Lumdatal einladen, denn wir erkennen die hohe Verantwortung, über das Zukunftsprojekt Lumdatalbahn mitentscheiden zu dürfen, ausdrücklich an“ sagt Manfred Lotz vom Verein Lumdatalbahn e. V.. 

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