NAHVERKEHR Landrätin und Bürgermeister nutzen Ausstellungseröffnung für klare Aussagen

ALLENDORF/LDA – (ju). Welche Aufmerksamkeit die Lumdatalbahn immer noch oder wieder genießt, zeigt die Tatsache, dass sogar Landrätin Anita Schneider zur Schaufensterausstellung „Eisenbahngeschichte und Lumdatalbahn“ zur „Reuning´s Halle der Kunst“ gekommen war. Manfred Lotz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte Allendorf/Lda. (AGHA), konnte neben der Landrätin auch Bürgermeisterin Annette Bergen-Krause, Bürgermeister Kurt Hillgärtner (Rabenau) sowie den Vorsitzenden der Oberhessischen Eisenbahnfreunde (OEF), Heiko Philippi, vom Verein Lumdatalbahn Michael Laux und Vertreter der politischen Parteien begrüßen.

Lotz, dankte allen, die geholfen hatten, die Geschichte der Lumdatalbahn, die 2017 ihre 115-jährige Geschichte feiern kann, aufzuarbeiten. Wolfgang Richter (OEF) wird zu diesem Anlass eine große Ausstellung organisieren, an der ganz sicher auch die Lumdatalbahn in Miniatur wieder fahren wird. Landrätin Schneider löste dann das Rätsel, wie es mit der Lumdatal weitergehe auf, denn darauf hatten alle Anwesenden sehnlichst gewartet. Wie man sehe, so die Landrätin, sei das Interesse an der Schiene sehr groß, es sei auch nicht der Blick zurück, sondern der in die Zukunft, was die Lumdatalbahn betreffe. Zusammen mit den Bürgermeistern Hillgärtner und Bergen-Krause sei man sich im Klaren, dass ländlicher Raum Entwicklung der Infrastruktur braucht. Dazu gehöre unter anderem die Schiene, denn dort, wo man eine Verbindung bekommt, wo Bahnhöfe sind, entwickeln sich die Dörfer und Städte. Aus heutiger Sicht sehe man, dass es ein Fehler war, die Schiene hier abzuschaffen. Anstrengungen für eine Reaktivierung der Strecke gebe es natürlich, belege eine erste Vorstudie, die mit einem positiven Ergebnis abschloss. Dies sei die Grundlage dafür, dass es nun eine umfassende Studie geben wird, mit Blick auf Realisierungschancen. In der kommenden Woche finde dazu ein Auftaktgespräch statt. Sie habe sich darum bemüht, einen Vertreter des Vereins Lumdatalbahn an den Gesprächen zu beteiligen, was ihr bisher leider nicht gelungen sei. Sie versprach aber einen zeitnahen Informationsfluss zum Verein hin.

Der Rabenauer Bürgermeister Kurt Hillgärtner erinnerte daran, dass viele junge Menschen gar nicht mehr wissen, wie der Nahverkehr hier im Lumdatal funktionierte, und da sei die Schaufensterausstellung eine gute Informationsquelle. Wenn man den Verkehrslärm gerade hier an der Kreuzung in Allendorf höre, wäre es wirklich schön, wenn die Lumdatalbahn wieder führe. Es sei sehr wichtig, dass Allendorf und Rabenau nahverkehrstechnisch besser angeschlossen werden. Die Lumdatalbahn wäre genau das richtige Instrument. Die Bürgermeister stünden hinter der Lumdatalbahn.

Michael Laux als Vorsitzender des Vereins Lumdatalbahn zog eine kurze Bilanz zu dem, was die Lumdatalbahn ausmache. Die Lumdatalbahn sei eben nicht nur 14 Kilometer rostiger Schienen, wie Kritiker manchmal behaupten. Eine aktive Lumdatalbahn bringe einen klaren Zeitvorteil für die Fahrgäste von rund einer Stunde täglich. Dazu könne die Bahn in Lollar die weggefallenen HLB-Zughalte kompensieren. Eine verbesserte Infrastruktur ziehe verbesserte Vermarktungschancen für Immobilien, verbesserte Verbindungen für Schulen und Hochschulen, vielleicht gar den Verzicht auf Zweitwagen in Familien nach sich.

Quelle: https://www.giessener-anzeiger.de

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